Am 14.11.2022 fand in Zürich ein internationales Symposium statt zur Idee eines mit der Politik koordinierten, organisierten Ausstiegs aus Tierversuchen statt.
Die Idee ist grundsätzlich bestechend, da die Chancen auf einen Ausstieg viel besser sind, wenn man einerseits die Politik und den Gesetzgeber von vornherein mit einbindet, und andererseits nicht versucht mit einem Schlag das Unmögliche zu erzwingen, sondern in realisierbaren Etappen vorangeht.
Erst recht stieg der Optimismus, als sich Holland als erstes Land zu diesem Konzept bekannte und ankündigte, Pionier beim Ausstieg aus Tierversuchen zu werden mittels einer eigentlichen Roadmap und bis zu bestimmten Daten fix umzusetzenden Teilschritten.
So hörten wir dann gespannt den Vortrag einer Insiderin, Frau Saskia Ann, die seit Jahren in diesem Projekt mitarbeitet. Das Fazit dieses Vortrags war, dass in Holland bis heute kein konkretes Etappenziel definiert oder erreicht ist, und dass die Vielzahl der Interessenvertreter und Beteiligten das Unterfangen extrem langsam und anfällig für Rückschläge machen.
An der von Animalfreeresearch organisierten Tagung waren weitere äusserst interessante Vorträge zu hören: Professor Thomas Hartung, Ehrenmitglied in unserem Verein, hielt einen faszinierenden Vortrag über die heutigen Möglichkeiten zur Forschung mittels Mini-Organen, also Zellhaufen mit verschiedenen Zellsorten eines Gewebes, z.B. Mini-Gehirnen, mit denen man viele Forschungsfragen mit hoher Zuverlässigkeit bentworten kann ohne das Gehirn einesTieres zu beanspruchen. Weiter zeigte er die hohe Zuverlässigkeit heutiger Giftigkeitsprognosen mittels Computersimulationen auf.
Ebenfalls äusserst interessant war der Vortrag von Nationalrätin Meret Schneider, welche die Schwierigkeiten des Tierschutzes innerhalb des Politbetriebs fundiert und humorvoll aufzeichnete, aber auch aufzeigen konnte, mit welchen Argumenten man im Parlament immer auf Granit beissen wird und welche Ansätze weit vielversprechender sind.
Auch junge Forscher aus Tierversuchsinstitutionen meldeten sich fleissig zu Wort. Hier blieb der erschütternde Eindruck zurück, dass diese jungen Menschen von ihrer eigenen Wichtigkeit dermassen überzeugt waren und der Bedeutung ihrer kleinsten Fragen, dass ihnen eine Einordnung ihrer eigenen Wichtigkeit im Gesamtsystem völlig unmöglich erschien.

Als Fazit scheint unsdas Konzept einer Roadmap zum Ausstieg aus Tierversuchen trotz allen Schwierigkeiten ein guter Weg und die vielen aufkommenden Alternativen zu Tierversuchen ein Grund für Optimismus.