Was es braucht, damit die Tierversuchszahlen sinken

 

  1. Förderung von 3R an den Hochschulen, Studenten lernen mit NAMs statt mit Tierversuchen. Förderung von Publikationen von NAMs und Besserstellung der tierversuchsfreien Forschung bei der Vergabe von Professuren und Stellen. Einführung in die Anwendung von NAMs im Alltag der Forschung.
  2. Finanzielle Förderung der NAMs, auch Förderung des 3RCC, aber nicht nur. Reduktion der Gelder für Tierversuche.
  3. Das 3RCC braucht eine Neuausrichtung, hin zum TPI, mit mehr Fokus auf Replacement, wie dies beispielsweise das 3R Center in Utrecht vormacht. 3R kann einen Beitrag zur Minderung des Tierleids leisten - aber 3R allein reicht nicht aus. Es braucht zusätzliche Massnahmen.
  4. Ein TPI/eine Roadmap muss eingeführt werden, mit einer Bundesstelle, welche für den TPI-Prozess zuständig ist. Harmonisierung der Roadmap mit der EU. TPI-Zentrum mit Spezialisten für 3R, Spezialisten für gesetzliche Vorschriften, auch privaten Firmen die NAMs fördern, Industrievertretern.
  5. Verbot von Tierversuchen, für die es eine validierte tierversuchsfreie Alternative gibt. Verhinderung von Doppelspurigkeiten mit Test im Tierversuch und mit NAMs.
  6. Die Tierversuchskommissionen müssen reorganisiert werden. Zentral, verknüpft mit 3RCC, mit dem ausdrücklichen Auftrag, auch den Versuchszweck (finale Unerlässlichkeit) zu hinterfragen.
  7. Transparente Information der Öffentlichkeit über Tierversuchsprojekte, ohne Schwärzung, idealerweise mit Nicht-technischen, allgemeinverständlichen Projektzusammenfassungen. Veröffentlichungszwang von Tierversuchen nach einer bestimmten Zeit. 
  8. Schnellere Anerkennung der tierversuchsfreien Methoden durch internationale Harmonisierung der Rechtsvorschriften, allenfalls beginnend mit Europa und dann Ausweitung international, insbesondere mit OECD
  9. Umdenken in der Toxikologie/Risk assessment weg vom Beobachten des Versuchstiers, hin zur Evaluation der Schädigungsmechanismen mit NAMs, Next Generation Risk Assessment NGRA.