Botox
Botox ist bekannt als Mittel zur Glättung von Hautfalten.
In dieser Verwendung ist es weltweit bekannt geworden und hat sich von einem Medikament zu einem eigentlichen Lifestyle-Produkt gemausert, das seinen Produzenten wie auch den verabreichenden Aerzten phantastische Gewinne abwirft. Im Rahmen dieser Modewelle wird Botox neben den klassischen medizinischen Indikationen auch in immer mehr medizinischen Indikationen ausprobiert, z.B. als Therapie für Migräne.
Noch heute wissen viele Anwender nicht, dass die Produktion von Botox mit äusserst qualvollen Tierversuchen verbunden ist.
Wäre dies den Konsumenten bekannt, so würde den meisten Nutzern wohl die Freude an ihren verminderten Falten im Hals stecken bleiben. Hier deshalb ein paar Fakten zu Botox:
Was ist Botox?
Botox ist ein extrem starkes Nervengift (Botulinumtoxin), das zu Lähmungserscheinungen führt. Es blockiert die Signalübertragung vom Nerven zum Muskel.
Wie wirkt Botox?
In der Kosmetik durch dosierte Lähmung der Gesichtsmuskulatur. Hierdurch glätten sich die Falten etwas, aber dies nur für wenige Monate.
Botox wird auch als Medikament bei eigentlichen Krankheiten eingesetzt, zum Beispiel bei krankhaften Muskelkrämpfen (Dystonien) von Skelettmuskeln oder dem Blasenmuskel.
Was sind das für Tierversuche, die für Botox durchgeführt werden müssen?
Da Botox ein so starkes Nervengift ist, das auch rasch einmal tödlich werden könnte wenn überdosiert, muss der Gehalt an Botox in jeder Produktionseinheit (Charge) überprüft werden. Es müssen aber auch die Ausgangssubstanzen getestet werden (Bulktesting).
Dies geschieht klassischerweise mit dem sog. LD50-Test (LD=lethal dosis). Hierzu spritzt man Mäusen Botox in die Bauchhöhle und bestimmt die Dosis die es braucht bis genau 50% der Tiere tot sind.
Für jeden Chargentest braucht es 100 Mäuse.
Diese Tiere sterben aber nicht einfach so, sondern erleiden einen äusserst qualvollen Tod durch die Nervenlähmungen mit Schmerzen und Krämpfen, bis sie schliesslich an der Lähmung der Atmung ersticken, bei vollem Bewusstsein. Dies kann mehrere Tage dauern, je nach verabreichter Dosis.
Sind diese Versuche nach der Entwicklung nicht alle schon längst vorbei, sodass die jetzige Verwendung keine neuen Tiere quält?
Leider nein.
Pro Produktionseinheit (Charge) müssen die Tests immer wieder neu durchgeführt werden.
Einige Firmen (Allergan mit 'Botox' und 'Vistabel' 2011, Merz mit Bocouture 2015, Ipsen 2018) haben Tests entwickelt, mit dem sie einen Teil der LD50-Test an Mäusen nicht mehr durchführen müssen, z.B. Tests an menschlichen Zellkulturen. Diese neuen Testverfahren sind auch von den zuständigen Behörden anerkannt worden.
Aber auch diese Firmen müssen ihre eigenen Test gelegentlich am LD-50-Test überprüfen, womit auch bei Verwendung dieser Präparate hiermit qualvolle Tierversuche verbunden sind. Für die Bulktestung ist bis heute nur der Mäusetest zugelassen.
Allergan antwortet zwar schnell auf die Anfrage, ob sie ihre Chargentests mit dem Zelltest machen können (können sie), aber auf die Nachfrage wie es beim Bulktest oder Wünschen von anderen Ländern steht, erhielten wir im Frühling 2024 keine Antwort - was allerdings auch eine Antwort ist.
Man geht davon aus, dass etwa 20% der Tests auch heute noch mit dem LD50-Test gemacht werden müssen !
Alleine in Europa werden noch 400'000 Mäuse pro Jahr gebraucht! (Taylor et al. ALTEX 36, 81-90.doi:10.14573/altex.1807101)
Hinzu kommt, dass es zwar für die übrigen 80% der Tests die tierversuchsfreien Methoden gibt, die Pharmafirmen aber nicht gezwungen sind, diese auch anzuwenden. Sie können also auf Wunsch eines bestimmten Landes, in das geliefert werden soll, auch weiterhin für dieses Land mit dem LD50-Test arbeiten, wie schon erwähnt!
Je mehr Leute sich das Mittel spritzen lassen wollen desto mehr Kontrollen sind nötig und somit auch qualvolle Tierversuche!
Die einzige Art diese schrecklichen Tierversuche loszuwerden ist auf Botox und seine Konkurrenzprodukte zu verzichten!
Ist Botox ein Medikament oder ein Kosmetikartikel?
Mindestens die Hälfte von Botox wird aus kosmetischer Indikation eingesetzt.
Sind Produktion und Vertrieb eines Produkts, das vorwiegend ein Kosmetikartikel ist, mit dem Tierschutzgesetz vereinbar?
Generell ist akzeptiert, dass keine Tierversuche mehr für Kosmetikprodukte durchgeführt werden sollen. Da Botox aber auch als Medikament verwendet wird sind Tierversuche weiter zulässig.
Wieviele Mäuse müssen für Botox jährlich qualvoll sterben?
Alleine in der EU und alleine für 2015 wurden 350000 bis 400000 Mäuse für diese Versuche 'geopfert', oder in anderen Worten, äusserst qualvoll umgebracht.
Um wie viel Geld geht es bei Botox?
Gemäss dem Jahresbericht 2006 von Allergan (Hersteller von Botox) wurde Botox zum Blockbuster.
982 Millionen US Dollar wurden 2006 umgesetzt, hinzu kommt der Umsatz in Japan und China.
Im Geschäftsbericht 2016 von Allergan steht:
'BOTOX® Cosmetic net revenues in the fourth quarter of 2016 were $199.4 million, up 18 percent versus prior year quarter reflecting continued strong volume growth', also 200 Mio Dollar in 3 Monaten, pro Jahr also etwa 800 Mio Dollar 'net revenues'; weiterhin ein riesiger Markt.
Was können wir tun gegen diese Tierversuche?
Wir können das Produkt meiden!!
Stand Dezember 2023
Sehen Sie hier einen Beitrag zum Thema Botox vom Kassensturz (anklicken)